Opf.Liga (SpT9) Das Abstiegsgespenst kam unverhofft

Amberg, 4.5.2018 (wr) Oberviechtach - Amberg 3:5

Die Oberpfalzligasaison 2017/18 ist Geschichte – und das Abstiegsgespenst, das die DJK Amberg nach dem vorletzten Spieltag schon verscheucht glaubte, ist zurückgekehrt und hat die Amberger Schachspieler in die Bezirksliga Nord hinuntergeschubst. Zumindest seit der Fusion des SC 1969 Amberg und des SC Hirschau zur Schachvereinigung Amberg im Jahr 1973 war Schach in Amberg nie so weit unten klassiert. Dies ist umso schmerzhafter, als die DJK Amberg trotz des Ausfalls der halben Stammmannschaft am letzten Spieltag beim SV Oberviechtach einen überzeugenden 5:3 – Sieg erringen und mit 7:11 Punkten den 8. Tabellenplatz festigen konnte. Doch aufgrund der höchst überraschenden und für die Amberger unglücklichen Ergebnisse in den Ligen auf bayerischer Ebene und auch in der Oberpfalzliga (Bad Közting II besiegte den Aufstiegsanwärter Bavaria Regensburg II mit 5:3 und rettete sich so in letzter Minute) genügte der 8. Rang auf Grund der gleitenden Abstiegsregelung plötzlich nicht mehr zum Klassenerhalt. Vier Brettpunkte fehlten zum rettenden Ufer, das der SV Oberviechtach gerade noch erreichte.

Am Spitzenbrett trennten sich Gerhard Franz und Dr. Andreas Zinkl in der Abtauschvariante des Damengambits bereits nach wenigen Zügen unentschieden. Dasselbe Ergebnis erzielte Daniel Ertl an Brett 4 gegen Franz-Josef Gürtler. Ertl sicherte sich am Damenflügel Raumvorteil, befürchtete aber einen Angriff gegen seinen König und akzeptierte das Remisangebot seines Gegners.Johann Ferstl opferte am 5. Brett einen Bauern für einen Angriff auf den etwas unsicher positionierten Monarchen seines Kontrahenten Manuel Fröhlich. Doch dieser erzwang den Damentausch und eroberte auch den noch den Springer auf d6, wonach der Mattangriff des Oberviechtachers die Partie schnell entschied.

Die wohl beste Partie des Wettkampfs gab es an Brett 3 zu sehen, wo Wolfgang Reindl die etwas passive Eröffnungswahl von Andreas Kühner energisch ausnutzte und in klaren Vorteil kam. Einige taktische Wendungen führten für den Amberger Kapitän dann zu materiellem Mehrbesitz, so dass Kühner im 22. Zug bereits aufgab. Sehr gut schlug sich wieder die „Ersatzbank“ der DJK. So kam Jürgen Zeitler am 7. Brett nach längerem Ringen gegen den erfahrenen Walter Voith in Vorteil. Dass Voith einzügig den Verlust eines Turms übersah, ersparte Zeitler eine langwierige Gewinnführung. Siegreich bliebe auch Steffen Baumüller am letzten Brett gegen Markus Hofstetter. Im Dickicht des Mittelspiels hatte sich der Oberviechtacher bei einer Kombination verrechnet, was Baumüller eine Mehrfigur und in der Folge den vollen Zähler bescherte.

Den zum Mannschaftssieg noch fehlenden halben Punkt holte Anatoli Vinogradov am 6. Brett gegen Uwe Kamenz. Obwohl er das Turmendspiel mit einem Mehrbauern auf Gewinn hätte spielen können, begnügte er sich im Mannschaftssinn mit einer Punkteteilung. Die mit Abstand längste Partie lieferten sich die beiden Zeitnotspezialisten Gerald Rösch und Wolfgang Zinkl an Brett 2. Nach drei Stunden Spielzeit hatten beide noch keine zehn Züge geschafft und waren dann gezwungen, den Rest der Partie im Eiltempo zu absolvieren. Rösch schien leicht vorne zu liegen, doch Zinkl verteidigte sich geschickt, und nach 43 Zügen kam es auch hier zu einem Remis.