SGS I: Reindl bezwingt Großmeister

Amberg, 9.11.2014 (wr) Auf einer Welle des Erfolgs schwimmt derzeit die I. Schachmannschaft der SG Siemens Amberg in der Oberpfalzliga: Auch am zweiten Spieltag gab es einen unerwarteten 5,5 : 2,5 – Sieg gegen den favorisierten SC Eulenspiegel Regensburg. Beide Teams mussten ersatzgeschwächt antreten, doch konnten die Donaustädter an den ersten beiden Brettern mit FIDE-Meister Christoph Rother und dem Internationalen Großmeister Nikolai Shalnev aus der Ukraine zwei herausragende Spieler aufbieten.

Eine mitreißende Partie jenseits aller Schemata lieferten sich Rother und SGS-Spitzenmann Gerhard Franz. Dieser brachte den gegnerischen König in große Bedrängnis, ehe Rother mit einem kunstvollen Damentausch seine Stellung konsolidieren konnte und im Turmendspiel den Punkt nach Hause brachte. Ein Überraschungscoup gelang Wolfgang Reindl, der gegen Großmeister Shalnev keinen Respekt zeigte und mit etwas Glück dessen unharmonische Figurenkonstellation zu entscheidenden Materialgewinn nutzen konnte.

Drei Punkteteilungen gab es an den folgenden Brettern. Während Fabian Reinfelder gegen den ranglistenmäßig deutlich stärkeren Kaminskij nach ruhigem Spiel ein sicheres Unentschieden erreichte, verzichtete Thomas Matuschek gegen Franz Ludwig mit einer Mehrfigur auf einen möglichen Einzelsieg, um mannschaftsdienlich mit dem zu diesem Zeitpunkt entscheidenden halben Punkt den SGS-Gesamtsieg sicherzustellen. Auf des Messers Schneide stand die Partie von Anatoli Vinogradov: Er sah sich einem gefährlichen Angriff seinen Gegenübers Wittmann ausgesetzt, konnte sich aber mit einem Dauerschach in den Remishafen retten.

An den letzten drei Bretter gaben die Amberger nichts mehr ab. Nach einem Figurenverlust blies Andreas Grünwald gegen Schmidt zur Attacke und drehte mit einem Mattangriff den Spieß noch um. Souverän den vollen Punkt holte Samir Askri, der energisch auf den König seines Kontrahenten Brassat losging und mit einer Springergabel den Regensburger zur Aufgabe zwang. Den Zähler zum 5,5 : 2,5 – Endstand holte Johann Ferstl gegen Manuela Ludwig in einem hart umkämpften Match mit beiderseitigen Chance; schließlich entschied Ferstls Freibauer den Tag.