Opf.Liga (SpT1) Türme sind manchmal festgemauert

Amberg, 30.9.17 (wr) Amberg I - Roding I 6:2

Die Schachsaison 2017/18 hat begonnen – und für die I. Mannschaft der DJK Amberg gab es mit einem 6:2 Heimsieg gegen die Schachfreunde Roding einen perfekten Start in der Oberpfalzliga. Von Beginn an wurde die DJK ihrer Favoritenrolle gegen den Aufsteiger aus dem Bayerwald gerecht und holte sich verdient zwei Punkte im Abstiegskampf. Auch wenn die DJK im letzten Jahr nach einer rundum gelungenen Saison den vierten Platz belegen konnte, muss das Ziel realistischerweise „Klassenerhalt“ lauten.

Johann Ferstl, der kurzfristig für Thomas Matuschek eingesprungen war, sorgte an Brett 7 gegen den Rodinger Mannschaftsführer Anton Gschwendner für das 1:0. Beide Kontrahenten hatten sich solide aufgebaut, ehe dem Rodinger im Mittelspiel zwei Fehler unterliefen, die Ferstl zu entscheidendem Materialvorteil verhalfen. Am 6. Brett baute Samir Askri mächtigen Druck gegen die Königsstellung von Wolfgang Meier auf. Nachdem diesem zunächst ein Bauer abhanden gekommen war, gerieten seine Figuren arg ins Gedränge, so dass Askri schließlich die Dame erobern und den zweiten Amberger Punkt einfahren konnte.

Auch Steffen Baumüller verschaffte sich am 8. Brett gegen Andreas Heeb einige Vorteile. Doch seine Dame hatte zu wenig Bewegungsfreiheit, was der Rodinger zu einem überraschenden Damenfang ausnutzte. Gerald Röschs Sieg an Brett 2 stellte den Zweipunktevorsprung wieder her, nachdem sein Gegenüber Markus Schwarzfischer – allerdings schon in unangenehmer Lage – einen Springer einstellte und wenige Züge später die Segel strich. Nicht so erfolgversprechend sah es bei Fabian Reinfelder (Brett 5) aus, dessen Turm am Damenflügel recht ungünstig postiert war. Doch Reinfelder gelang es, das Spielgeschehen dorthin zu verlagern und aus taktischen Verwicklungen Kapital zu schlagen. Mit einer Minusfigur gab dann sein Gegner Marco Musto den Kampf auf.

Am 3. Brett kam DJK-Kapitän Wolfgang Reindl gegen Lukas Banellis bereits im 12. Zug in positionellen Vorteil. Mittels Bauernopfer hielt er den gegnerischen König in der Mitte; trotz guter Verteidigung konnte der Rodinger seine Position nicht mehr konsolidieren und geriet in ein Mattnetz. Bemerkenswert war, dass beide Türme von Banellis während der ganzen 35 Züge auf ihren Ausgangspositionen verharren mussten. In der Partie zwischen Daniel Ertl und Markus Hessler an Brett 4 blies Ertl im Mittelspiel zum Angriff, ohne allerdings zunächst etwas Zählbares zu erreichen. Doch im Endspiel war sein Turm den beiden nicht harmonierenden Leichtfiguren des Schwarzen überlegen, was zu einem gewaltigen Freibauern auf der a-Linie führte, den Hessler nicht mehr aufhalten konnte. Angesichts des Zwischenstands von 6:1 war die Niederlage von Gerhard Franz am Spitzenbrett gegen den trickreichen Shpend Berisha zu verschmerzen. Nach etwas unkonventionellem Eröffnungsverlauf stand Franz um den 30. Zug herum auf Gewinn, fand aber die richtige Abwicklung nicht und musste schließlich in einem taktisch schwierigen Endspiel Berisha den vollen Punkt überlassen.